Installation eines größeren Stickstofftanks und eines neuen Leitungssystems.
Die Veränderungen im Prüffeld von HEROSE lassen sich schon von außen erkennen: Der bisherige Behälter für Stickstoff mit einem Fassungsvermögen von 3.500 Litern wurde gegen ein größeres Exemplar mit dem dreifachen Volumen ausgetauscht – außerdem sorgt ein neues, vakuumisoliertes Leitungssystem dafür, dass auf dem Weg ins Prüffeld weniger Stickstoff durch Wärmeeintrag verdampft. Matthias Reinhardt, Leiter Kundenservice und Prüffeld: „Bei dem vorherigen, kleineren Behälter kam der Tankwagen in Spitzenzeiten bis zu drei Mal in der Woche, jetzt reicht es, wenn der Tank alle zehn bis 14 Tage nachgefüllt wird. Außerdem hat sich die Füllzeit für den vorgekühlten Behälter um 60 Prozent verkürzt.“
Matthias Reinhardt zu den Gründen des steigenden Stickstoffbedarfs: „Mit dem Einstieg von HEROSE als Zulieferer von Armaturen für LNG-angetriebene Schiffe sind zusätzliche Anforderungen der Klassifikationsgesellschaften an die Prüfung von Ventilen entstanden.“ Folge: Das produktionsbegleitende Tieftemperatur-Prüffeld – verantwortlicher Beauftragter ist Lothar Lindau (siehe Extrabericht) – ist zunehmend ausgelastet. Die Vorschriften verlangen, dass 10 Prozent der Gesamtventile eines Auftrages, die im Schiffbau eingesetzt werden, unter Tiefkaltbedingungen auf Dichtheit und Funktion geprüft werden müssen – und das jeweils für jede Nennweite. Reinhardt: „Die Ergebnisse dieser Prüfungen werden von uns dokumentiert und dem Kunden nebst aller anderen Zertifikate mitgeliefert.“ Neben dem produktionsbegleitenden Tieftemperatur-Prüffeld bedient der neue Stickstoff-Behälter auch das traditionelle Entwicklungsprüffeld, wo unter anderem Baumusterprüfungen gemäß DIN EN 1626 und ISO 28921 u. a. durch 2.000 Öffnungs- und Schließzyklen stattfinden. Für Sicherheitsventile gelten Baumusterprüfungen nach DIN EN 13648.
Matthias Reinhardt: „Beim Bau der Zuleitung vom Behälter zum Prüffeld vertrauen wir übrigens auf unser neues FullX-Ventil. Dieses Ventil ist eine HEROSE-Neuentwicklung für vakuumisolierte Rohrleitungssysteme. Es zeichnet sich u. a. durch lange Standzeiten der kryogenen Flüssigkeiten durch geringeren Wärmeeintrag und schnelle und kostengünstige Wartungen ohne Vakuumverlust aus.“ Insgesamt kommen vier FullX-Ventile zum Einsatz. Reinhardt: „Jetzt sind wir mit unserem Prüffeld auf die Anforderungen der Zukunft gut eingestellt.“