Erinnerungen an Wilfried Zschalich:„Ich erhebe mein Glas auf sein Gedenken”
Wie war Wilfried Zschalich als Mensch, wie als Unternehmer? Mitarbeiter und Partner erinnern sich:
Hans Frost, 60, Tieftemperaturmontage, seit 1984 bei HEROSE: „Vor zehn Jahren habe ich mir mal meine grauen Haare schwarz gefärbt und den Bart abgenommen. Fürchterlich. Am nächsten Tag sah mich der Chef zufällig, schmunzelte – und sagte dann zu mir: Das machst du aber nicht noch einmal!”
Sabine Helms, 51, Leiterin Vertriebsinnendienst, seit 1998 bei HEROSE: „Als ich damals im Prüffeld angefangen habe, kam er anfangs auf seinem täglichen Rundgang vorbei und fragte mich immer, wie es mir geht und ob mir der Job gefällt. Das machte er bei allen Neuen. Deshalb bleibt mir seine freundliche und interessierte Art ganz besonders in Erinnerung.”
Matthias Reinhardt, 59, verantwortlich für den Kundenservice und das Prüffeld, seit 1990 bei HEROSE: „Zu Wilfried Zschalich konnte man jederzeit mit allen Problemen kommen, egal,
ob privat oder dienstlich. Meiner Tochter Julienne hat er zum Beispiel vor Jahren kurzerhand eine Lehrstelle zugesagt, obwohl wir das gerade mal zwischen Tür und Angel besprochen hatten.”
Thorsten Cordes, 51, Leiter des Qualitätsmanagements, seit 1985 bei HEROSE: „Der Chef kannte alle mit Namen. Meine Frau Christa zum Beispiel arbeitete auch bei uns. Nach der Heirat hieß sie ja nun auch Cordes. Und wie begrüßte der Chef sie am nächsten Morgen, als sie sich zufällig trafen? „Guten Tag, Frau Cordes.”
Guido Schulz, 49, Leiter Einkauf, Gesellschafter und Prokurist, seit 1997 bei HEROSE: „Als Unternehmer, Kaufmann und Mensch war Wilfried Zschalich immer ein absolutes Vorbild für mich. Er konnte aber auch durchaus mal ungeduldig sein und laut werden. Als er mich mal über den Flur zu sich rief und ich sagte, ich käme gleich, bekam ich zur donnernden Antwort: ‚Du kommst sofort!’”
Volker Maaß, 51, Verkaufsleiter, seit 2006 bei HEROSE: „Ich werde nie vergessen, wie wir auf einem Bierdeckel in kürzester Zeit den kompletten Businessplan für HEROSE Iberica in Spanien entwickelt haben. Dafür brauchen andere teure Berater und seitenweise Strategiepapiere. Gesessen haben wir damals übrigens in seinem ‚zweiten Wohnzimmer´, einem kleinen griechischen Restaurant in Norderstedt.”
Hans Heinrich Stoffers, 58, Automateneinrichter, seit 1978 bei HEROSE: „Als wir 2006 in den Anbau zogen, hat der Chef die ganze Zeit selber mit angepackt und war sich nicht zu schade, die Werkbank millimetergenau auszurichten. Und toll fand ich auch, dass häufig gegrillt wurde, wenn der Umsatz mal wieder stimmte.”
Andreas Gabriel, 54, Versand, seit 1986 bei HEROSE: „In der Ventilmontage hing ein Schild ‚Rauchen verboten‘. Der Chef hat sich trotzdem eine angesteckt ...”
Manfred Neels, 54, Vorarbeiter in der Qualitätssicherung, seit 1983 bei HEROSE: „Als es uns in den 90er Jahren mal nicht so gut ging und HEROSE sparen musste, hat Wilfried Zschalich uns vorgeschlagen, einen 15er Schlüssel zu einem 17er umzuschleifen. Clevere Idee – und wieder ein paar Mark weniger ausgegeben.”
Mike Grimsehl, 40, Produktionsleiter in der mechanischen Fertigung, seit 1998 bei HEROSE: „Auch als Betriebsrat habe ich den Chef immer als jemanden erlebt, dem der einzelne Mitarbeiter genauso wichtig war wie das Unternehmen. Obwohl es der Firma zwischendurch auch mal nicht so gut ging, musste kein einziger Kollege in den vergangenen
20 Jahren aufgrund wirtschaftlicher Verhältnisse gehen.”
Franco Zanetti, 80, langjähriger Freund und Eigentümer der
Firma Valvomec und seit 30 Jahren Lieferant für Rotguss-armaturen aus Norditalien: „Als Wilfried Zschalich mir nach dem ersten Treffen seine Visitenkarte gab und ich den Namen Zschalich las, lachte ich und sagte: ‚Den werde ich als Italiener nie richtig aussprechen können – mit sieben Konsonanten und nur zwei Vokalen.‘ Aber ich hab’s dann doch gelernt im Laufe der Zeit. Wilfried war immer ein harter Verhandlungspartner. Aber bei einem guten Pils haben wir noch immer einen guten Kompromiss gefunden.”
Keith Stewart, 65, Geschäftsführer HEROSE Limited und dem Unternehmen seit 1997 verbunden: „Wo andere längst gekniffen hätten, hatte Wilfried Zschalich immer den Mut, sich den geschäftlichen Herausforderungen zu stellen, denen sich HEROSE auf dem Weg zu einem der wichtigsten Lieferanten in der globalen Gasindustrie gegenüber sah. Ich erhebe mein Glas auf sein Gedenken!”