„Wer koi Bier hat, hat nix zum Drenga.“ *

LORCH-Mitarbeiter Günter Huber und sein Sohn haben in ihrer Freizeit eine eigene Brauerei gebaut

Wer in Schwaben einen halben Liter „Schnätterle“ trinken und dabei Spätzle mit Saitenwürschtle genießen will, fährt bald nach Weissach im Tal. Dort wird in Kürze die Lokalbrauerei der Familie Huber eröffnen – mit Gaststätte und zünftigem Biergarten. Einer der Inhaber ist Günter Huber, seit 23 Jahren freiberuflicher Konstruktionsingenieur bei der HEROSE-Tochter LORCH. Wie kommt man, bitte schön, dazu, so ganz nebenbei eine komplette Brauerei zu bauen? „Ausschlaggebend war, dass mein Sohn Andreas in Weihenstephan Brau- und Getränketechnologie studiert hat und immer schon auf eigenen Füßen stehen wollte“, sagt Günter Huber, der sich aber auch nicht lange bitten lassen musste: „Neue Projekte haben mich immer schon gereizt.“

Nun ist der Schwabe an und für sich kein Mensch, der Entscheidungen übers Knie bricht – und entsprechend lange hat die Planungsphase gedauert. „Den Entschluss haben wir schon 2013 gefasst“, sagt Huber. Irgendwann fand man in einer ehemaligen Industriebrache das passende Gebäude, „das wir dann völlig entkernt und neu aufgebaut haben.“ Es wurden penible Businesspläne erstellt, um die Kredite zu bekommen, eine komplette Brauanlage gekauft und, und, und ... 

„Bevor man alle Genehmigungen zusammen hat, dauert es seine Zeit“, schmunzelt Huber, den zum Glück kaum etwas aus der Ruhe bringen kann. „In der heißen Bauphase haben wir uns dann vor allem um den Trockenbau sowie die Brau- und Abfüllanlage gekümmert. In den vergangenen zwei Jahren ging unsere gesamte Freizeit für die Brauerei drauf – aber es hat immer Spaß gebracht.“Weissach selber hat nur 7000 Einwohner, aber ein Einzugsgebiet von mehr als 100.000 Menschen. „Unsere Gäste werden auch aus Heilbronn, Backnang und Ludwigsburg kommen“, sagt Andreas Huber, „das spricht sich rum“. Wobei sich die Hubers in erster Linie sowieso als Brauer verstehen: „Wir können bis zu 3000 Hektoliter im Jahr produzieren und haben bereits konkrete Abnahmegespräche mit diversen Getränkehändlern und Gastronomen in der Umgebung geführt.“ Die Hubers brauen sogenannte Craft-Biere – Biere, „die mit hochwertigen Zutaten handwerklich hergestellt werden und keinen Massengeschmack bedienen.“

Als Standardbiere brauen die Hubers das besagte „Schnätterle“, ein Helles, und die Weissacher Woiza. Hinzu kommen Saisonbiere wie das „Fetz“, ein Pils mit dem erfrischendem Aroma des Citra-Hopfen, das „Weissacher Frühling“, ein Märzen, die „Weissacher Heimat“ (ein jährlich wechselndes Craftbier) und der „Stachelbock“ im Winter. 

Das Tälesbräu in Weissach ist ein lupenreiner Familienbetrieb. Im Gasthof bereiten Günter und Ehefrau Gabi typische schwäbische Vesperküche zu wie z. B. Spätzle mit Saitenwürschtle oder Maultaschen. Sohn Andreas ist der Brauer, Bruder Christian für das Marketing zuständig – und Günter selber natürlich für die Technik. 

Der Maschinenbauingenieur ist seit 1995 für LORCH tätig und der Verantwortliche für die Technik. Seitdem die Firma zur HEROSE-Gruppe gehört, hat sich sein Aufgabenbereich erweitert – von den reinen Sicherheitsventilen hin zu den Neuentwicklungen aus Bad Oldesloe. „Ich bin jeden Monat für ein paar Tage im Norden und arbeite dann mit der Entwicklungsabteilung und deren Chef Volker Jensen zusammen. Ich bin, wie gesagt, immer allem Neuen gegenüber aufgeschlossen: Und deshalb gefällt mir dieser erweiterte Aufgabenbereich ausgezeichnet.“ Mehr über Hubers Brauerei unter: 
www.taelesbraeu.com


* Heißt auf Hochdeutsch: Wer kein Bier hat, hat nichts zu Trinken. (These von Andreas Huber)


Abbildungen von links:

Günter Huber mit Sohn Andreas vor der Brauanlage

Prost aus Weissach

Günter Huber (rechts) mit LORCH-Standortleiter Hans M. Ruckh