Aufwärmen war gestern – cool down ist heute

In der Kältekammer steigern die Rugbyprofis von USON NEVERS in Frankreich ihre Leistungsfähigkeit – und das ganz legal

Drei Minuten halb nackt bei minus 140 Grad Celsius ausharren – und danach Bäume ausreißen? Die Rugbyprofis von USON NEVERS bejahen diese Frage ohne Wenn und Aber. „Durch die bessere Durchblutung der Muskeln steigern wir unsere Leistungsfähigkeit um bis zu zehn Prozent“, sagt Max Curie, einer der 40 Sportler, die beim französischen Zweitligaver­ein unter Vertrag stehen. Drei- bis viermal pro Woche gehen die Spieler in die Kältekammer, die samt Stickstoffbehälter vom französischen Kältespezialisten Cryotec installiert wurde – mit Armaturen von HEROSE.   

Besuch in Nevers, 250 km südlich von Paris an der Loire: Es ist Mittwoch, drei Tage vor dem nächsten Punktspiel. Nach dem Vormittagstraining relaxen die Spieler, lassen sich massieren. Max Curie und sein Kamerad Rudy Dérieux stehen vor der Kältekammer. Drinnen wabert der Kondensationsnebel. Ab hinter die erste Tür. Eine Minute vorkühlen bei minus 70 Grad. Dann der Wechsel nach nebenan, drei Minuten bei minus 140 Grad Celsius. Vereinsärztin Sophie Goguillot kontrolliert den Vorgang, achtet auf die Zeiten. Schließlich flüchten Max und Rudy dampfend aus der Kammer. Lachend, und mit weißer Gänsehaut. „Jetzt ist mir noch sehr kalt“, sagt Max Curie, „aber nach 15 Minuten bin ich richtig gut durchblutet.“ In der Kältekammer sinkt die Temperatur der Haut zunächst von 33 Grad auf etwa 15 Grad ab. Dadurch verengen sich die peripheren Gefäße, das dort zirkulierende Blut verlagert sich ins Körperzentrum. 

Abbildung:
Die Mannschaft von USON NEVERS RUGBY

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