Einer der größten Düngemittelhersteller der Welt ist das norwegische Unternehmen YARA, das mit 12500 Mitarbeitern in mehr als 150 Ländern aktiv ist. Bei der Produktion von Ammoniak, einem Hauptbestandteil von Kunstdünger, fällt jede Menge CO2 an – Kohlendioxid, das von YARA in eigenen Anlagen weiterverarbeitet wird.
Das niederländische Düngerwerk von YARA befindet sich in Sluiskil an der belgischen Grenze, 150 km weiter nördlich bei Rotterdam liegt die YARA Gas B. V., wohin das Kohlendioxid per Lkw transportiert und zu diversen Produkten weiterverarbeitet wird. HEROSE ist seit 2010 Lieferant von Sicherheitsventilen, betreut wird der Kunde von Ron van de Weerd, dem für die Niederlande zuständigen Vertreter.
Kohlendioxid ist ein begehrter Stoff. In flüssiger Form sorgt er in Erfrischungsgetränken für das gewisse Kribbeln, als Trockeneis hält er u. a. Lebensmittel frisch, man findet es in Feuerlöschern – und in Gasform trägt es in Gewächshäusern dazu bei, dass Pflanzen besser wachsen.
Über diesen letzten Punkt kann Peter de Vries stundenlange Vorträge halten. Er ist der Biologe von YARA – ein weltweit anerkannter Fachmann mit eigenem Gewächshaus auf dem Firmengelände. Dort experimentiert er das ganze Jahr über mit verschiedenen Konzentrationen von Kohlendioxid – mit dem Ziel, das Wachstum der Pflanzen weiter zu optimieren. „Der normale CO2-Gehalt in der Luft liegt bei 0,03 Prozent“, sagt Peter de Vries, „wir haben festgestellt, dass 0,07 bis 1,0 Prozent in den Gewächshäusern optimal für die Pflanzen ist.“ Dass YARA Gas B. V. gerade auf diesen Aspekt viel Wert legt, erklärt sich für ein niederländisches Unternehmen von selbst. Der Anbau – zumeist in Gewächshäusern – und Verkauf von Tomaten und Tulpen ist bekanntlich einer der wirtschaftlichen Stützpfeiler der Niederlande. Gerade in diesen Wochen werden jeden Morgen mehr als zehn Millionen Tulpen an Kunden in aller Welt versteigert – jeden Tag.
Pellets sind der Renner
Betriebsrundgang mit Fedde Kielman, dem technischen Leiter von YARA Gas B. V.. Es ist kalt in der Halle. „Wir sind der größte Trockeneisproduzent in Europa“, sagt Kielman. „Im vergangenen Jahr haben wir mehrere Tonnen davon ausgeliefert.“ Trockeneis wird in Rotterdam in verschiedenen Variationen hergestellt. Als Kühlkissen für Trolleys in Flugzeugen, als Blöcke, als Pellets für die Oberflächenreinigung. Die Nachfrage nach Pellets ist am größten, ihr Anteil an der gesamten Trockeneisproduktion beziffert YARA auf mehr als die Hälfte. „Wir produzieren nur auf Bestellung“ sagt Kielman – und das aus gutem Grund, denn Trockeneis verliert fünf Prozent Masse am Tag. „Wer bis zwölf Uhr bestellt, bekommt die Ware am nächsten Tag von uns in Spezialbehältern ausgeliefert.“ Zu den größten Kunden zählen die Fluggesellschaften am Amsterdamer Airport Schiphol.
Kälte und hoher Druck sind Umstände, unter denen YARA Gas B. V. täglich arbeitet – und bei denen HEROSE ins Spiel kommt. Ron van de Weerd, der die HEROSE-Interessen mit seinem Unternehmen VCC in den Niederlanden vertritt: „Wir sind mit unseren Cryogenic-Ventilen in vielen Bereichen gefragt – von den Trucks, die das Kohlendioxid transportieren, bis hin zu den Maschinen, die das Trockeneis herstellen.“ Den Ersatzbedarf beziffert van de Weerd auf rund 100 Armaturen im Jahr – von Drei-Wege-Ventilen bis hin zu Druckaufbaureglern und Wechselventilen.
Fedde Kielman und Ron van de Weerd kennen sich seit vielen Jahren. Warum YARA Gas B. V. gern bei HEROSE kauft? „Da stimmt das Gesamtpaket“, sagt Kielman. „Wichtig ist uns vor allem die gute Qualität der Ventile – und die Flexibilität von HEROSE, wenn es darum geht, in kurzer Zeit Lösungen für neue Anforderungen zu finden.“
YARA International
YARA International ist ein Unternehmen aus Norwegen mit Firmensitz in Oslo, und Hersteller von Chemikalien und Industriegasen wie Dünger, Harnstoff, Nitraten und Ammoniak. Die Gesellschaft entstand 2004 durch Abtrennung vom Mutterunternehmen Hydro Agri, einem Firmenbereich von Norsk Hydro. International sind bei YARA rund 12500 Mitarbeiter beschäftigt. In Deutschland betreibt YARA eine Vertriebszentrale in Dülmen, das Düngemittelwerk in Poppendorf bei Rostock, ein Werk zur Produktion von Ammoniak und Harnstoff in Brunsbüttel. CO2 verwertet YARA nur in Europa. Trockeneisbetriebe gibt es in Großbritannien, Irland, Frankreich, Deutschland (Bad Hönningen) – und eben in den Niederlanden.
Fotos: Carsten Wurr